Ihr kennt das sicherlich: Ihr habt euch den Selbstbräuner geschnappt, weil der Sommer auf sich warten lässt, und plötzlich duftet ihr wie ein abgestandener Fitnessstudio-Spind. Warum ist das so? Der Gestank ist kein Zeichen dafür, dass das Produkt abgelaufen ist oder ihr etwas falsch macht. Es ist einfach Chemie, die uns da einen Streich spielt. Und nein, ihr seid nicht allein – fast jeder Selbstbräuner bringt diesen ungeliebten Nebeneffekt mit sich.
Der Geruch entsteht nicht sofort, sondern entwickelt sich erst, nachdem der Selbstbräuner aufgetragen wurde und die Haut zu arbeiten beginnt. Es ist wie bei einem Parfüm, das sich mit eurer Hautchemie vermengt und dann seinen wahren Charakter zeigt – nur dass die Note hier eher ‚Eau de Kartoffel‘ als ‚Eau de Toilette‘ ist. Also, was genau passiert da auf eurer Haut?
Der Geruch kann je nach verwendetem Selbstbräuner, Hauttyp und weiteren Faktoren variieren. Aber im Großen und Ganzen riechen die meisten nach einer Mischung aus süßlich-muffigem Biskuit und metallischer Schärfe. Ihr habt das Recht, euch zu fragen, ob das wirklich sein muss. Und ich sage euch: Es gibt einen chemischen Schuldigen!
Hier wird’s jetzt ein bisschen chemisch, aber ich halte es simpel. Selbstbräuner enthalten typischerweise dihydroxyaceton (DHA), eine Verbindung, die beim Auftragen auf die Haut mit den Aminosäuren der obersten Hautschicht reagiert. Diese Reaktion wird als Maillard-Reaktion bezeichnet und ist vergleichbar mit dem Bräunungsprozess von Toast – nur dass ihr das Toast seid.
Diese Reaktion erzeugt die Pigmente, die die Haut bräunen, aber als Nebenprodukt entstehen auch Malzgeruch-ähnliche Moleküle. Leider riechen die nicht so lecker wie frisches Brot, sondern eher wie ein muffiges, feuchtes Handtuch, das zu lange in der Sporttasche vergessen wurde. Warum das so ist? Tja, das ist die Schattenseite der Bräune aus der Tube.
Außerdem ist es ein wenig wie mit dem Wein: Es braucht Zeit, bis sich der Geruch vollständig entwickelt. Gerade frisch aufgetragen, riecht alles noch recht harmlos. Aber nach ein paar Stunden, wenn die Haut beginnt, die Bräune zu entwickeln, fängt auch der Duft an, sich zu entfalten. Und dann ist es eben nicht mehr nur der Glow, der Aufmerksamkeit erregt.
DHA, oder wie ich es nenne, "Der Herr Aromatisch Herausfordernd", ist der Hauptwirkstoff in Selbstbräunern. Es ist eine zuckerähnliche Substanz, die für die Bräune sorgt, indem sie die toten Hautzellen färbt. Klingt erstmal harmlos und süß, doch DHA ist der Grund für den unangenehmen Geruch, der sich nach der Anwendung von Selbstbräuner einstellt.
Die Konzentration von DHA in einem Produkt kann stark variieren. Generell gilt: Je höher die Konzentration, desto intensiver die Bräune – und leider auch der Geruch. Aber keine Sorge, Hersteller sind sich des Problems bewusst und versuchen ständig, den Geruch mit verschiedenen Zusätzen zu maskieren oder zu minimieren.
DHA ist also der Star, wenn es um die Farbe geht, aber definitiv nicht, wenn es um den Duft geht. Es ist ein bisschen so, als würde man einen Kuchen backen, der fantastisch aussieht, aber nach alten Kartoffeln schmeckt. Das will keiner, oder? So ist es auch mit DHA – großartige Bräune, aber zu welchem Preis?
Wie bei einem guten Wein gibt es auch bei Selbstbräunern verschiedene ‚Geruchsstufen‘. Manche riechen nur ein bisschen streng, andere hingegen könnten Konkurrenz für das Stinktier im Zoo sein. Das Spektrum reicht von mild bis intensiv und hängt oft vom Produkt, der DHA-Konzentration und eurem eigenen Hauttyp ab.
Leichte Selbstbräuner, die eher eine sanfte Bräune versprechen, haben meist auch einen weniger intensiven Geruch. Das ist die ‚Einsteiger-Variante‘ für alle, die sich langsam an das Thema herantasten möchten. Hier ist der ‚Stinkfaktor‘ eher zurückhaltend und für die meisten durchaus erträglich.
Dann gibt es die Mittelklasse, bei der ihr schon ein bisschen mehr Geruch in Kauf nehmen müsst, dafür aber auch eine deutlichere Bräune bekommt. Und schließlich die ‚Profi-Liga‘, wo man zwar aussieht wie frisch aus dem Karibik-Urlaub zurück, aber auch das Risiko eingeht, dass die Mitmenschen eine Nasenklammer benötigen. Ihr entscheidet, was euch wichtiger ist!
Es gibt einige Faktoren, die den charakteristischen Selbstbräuner-Geruch verstärken können. Nummer eins auf der Liste: Feuchtigkeit. Wenn ihr also nach der Selbstbräuner-Session ins Fitnessstudio geht und dort so richtig ins Schwitzen kommt, könnt ihr den Duft quasi im Zeitraffer intensivieren.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Hautbeschaffenheit. Trockene Haut neigt dazu, den Geruch stärker festzuhalten, während fettige Haut mit der Zeit einen intensiveren Duft entwickeln kann. Und dann spielt auch eure eigene Körperchemie eine Rolle – manche Menschen riechen einfach stärker nach Selbstbräuner als andere.
Nicht zu vergessen: die Pflegeprodukte, die ihr zusätzlich verwendet. Einige Lotionen oder Parfüms können mit dem Selbstbräuner reagieren und den Geruch noch verstärken. Deshalb ist es sinnvoll, nach der Anwendung auf zusätzliche Duftstoffe zu verzichten, bis sich der Selbstbräuner-Geruch gelegt hat.
Keine Panik, ihr müsst nicht wie ein alter Waschlappen riechen, nur um eine schöne Bräune zu haben. Es gibt ein paar Tricks, die ihr anwenden könnt, um den Geruch zu minimieren. Erstens: Vor der Anwendung ein Peeling machen. Das entfernt tote Hautzellen und sorgt für eine gleichmäßigere Bräune sowie weniger Geruch.
Zweitens: Direkt nach der Anwendung locker sitzende Kleidung tragen. Dadurch kann die Haut besser atmen und der Geruch wird nicht so eingeschlossen. Drittens: Nach der Entwicklung der Bräune – meist nach einigen Stunden – eine schnelle, lauwarme Dusche nehmen. Das spült überschüssiges DHA ab und kann den Geruch deutlich reduzieren.
Und natürlich: Hydratisiert bleiben! Feuchtigkeitscremes können helfen, die Bräune länger zu halten und den Geruch zu mindern. Aber Vorsicht: Wählt Produkte ohne starke Düfte, um keine ungewollten Duftexplosionen zu erzeugen.
Falls ihr nach Alternativen sucht, die weniger stinken, gibt es mittlerweile einige Selbstbräuner auf dem Markt, die mit weniger DHA auskommen oder ganz darauf verzichten. Diese Produkte nutzen oft natürliche Inhaltsstoffe wie Erythrulose, eine Zuckerverbindung, die ähnlich wie DHA wirkt, aber sanfter ist und weniger Geruchsprobleme verursacht.
Es gibt auch Bräunungsmittel auf Basis von pflanzlichen Ölen oder Extrakten, die eine gewisse Tönung versprechen und den Geruch durch angenehmere Noten ersetzen. Diese Produkte sind oft als Bräunungsöle oder -lotionen erhältlich und können eine gute Alternative für alle sein, die empfindlich auf den Selbstbräuner-Geruch reagieren.
Und für alle, die es ganz natürlich mögen: Es gibt Bräunungsmethoden, die ganz ohne chemische Wirkstoffe auskommen und stattdessen auf Farbpigmente setzen, die sich auf der Haut ablegen. Diese Produkte waschen sich meist mit der Zeit oder während der nächsten Dusche ab, aber zumindest stinken sie nicht.
Die Frage aller Fragen: Kann man ohne den unangenehmen Geruch eine schöne Bräune erreichen? Die Antwort ist: Ja, aber es kommt auf das richtige Produkt an. Einige Selbstbräuner sind speziell darauf ausgelegt, den Geruch zu minimieren. Sie enthalten geruchsneutrale Inhaltsstoffe oder starke Duftstoffe, die den Eigengeruch überdecken.
Manche Hersteller setzen auf Technologien, die die Moleküle, die für den Geruch verantwortlich sind, einfangen und neutralisieren. Das bedeutet, dass ihr euch nicht mehr zwischen Bräune und frischem Duft entscheiden müsst – ihr könnt beides haben!
Außerdem gibt es Selbstbräuner, die mit natürlichen Ölen oder Essenzen angereichert sind, welche nicht nur den Geruch überdecken, sondern auch pflegende Eigenschaften haben. So bekommt ihr nicht nur eine tolle Bräune, sondern auch gleichzeitig eine gepflegte Haut.
Ihr habt noch Fragen zum Thema? Verständlich! Hier sind ein paar häufig gestellte Fragen und deren Antworten:
F: Kann ich den Geruch von Selbstbräuner komplett vermeiden?
A: Komplett vermeiden ist schwierig, da der Geruch durch die chemische Reaktion zwischen DHA und der Haut entsteht. Aber mit den richtigen Produkten und Tipps könnt ihr ihn deutlich reduzieren.
F: Wie lange hält der Geruch von Selbstbräuner an?
A: In der Regel verfliegt der Geruch nach dem ersten Duschen nach der Anwendung merklich. Allerdings kann er bei hohen DHA-Konzentrationen auch länger anhalten.
F: Was kann ich tun, wenn der Selbstbräuner-Geruch nicht weggeht?
A: Sollte der Geruch hartnäckig sein, könnt ihr es mit einem milden, duftfreien Duschgel versuchen. Manche schwören auch auf Badezusätze mit Backpulver oder Apfelessig, um den Geruch zu neutralisieren.
So, meine lieben Sonnenanbeter und -anbeterinnen, jetzt seid ihr bestens informiert über das mysteriöse Phänomen des Selbstbräuner-Geruchs. Mit diesen Tipps und Tricks könnt ihr euch nun bedenkenlos dem Strahlen widmen – und das ganz ohne den befürchteten Stinkfaktor. Happy Tanning!